Freitag, 3. Oktober 2008

Silvretta Tour 26-28.9.08

Heinz, Frank und Jonas trafen sich am Freitagmorgen an der Silvretta Passstrasse. Zuerst gab es ein grosses Hallo und eine nette Umarmung. Frank hatte natürlich schon die Skier im Auto bereit, doch bei den aktuellen Schneeverhältnissen wäre von diesen nicht mehr viel übrig gewesen.
Weiter ging es an der Mautstation vorbei Richtung Silvrettapass. In dichtem Nebel folgen wir den Serpetinen höher und höher. Das Wetter war auf dem Pass doch besser als erwartet, teilweise sahen wir kleine blaue Flecken durch den Nebel: "Es kann nur besser werden". Als wir die Autotüren öffneten, zog uns jedoch ein eisiger Wind entgegen, brrrrr.

Nach einer ausgiebigen Kaffeepause wanderten wir Richtung Wiesbadnerhütte los. Die Knochen wurden warm, denn unsere Rucksäcke waren voll bepackt mit Zelt und Essen für's Wochenende. Angekommen bei der Wiesbadnerhütte legten wir eine Pause ein und diskutierten über dies und jenes. Nach kurzer Rast ging es weiter. Unsere Zelte fanden einen schönen Platz unter dem Vermuntgletscher. Es war noch alles ziemlich weiss von den letzten Schneefällen und wir mussten die Zelte auf dem Schnee aufstellen.



Geert und Simon sollten auch noch kommen. Simon kam von der Engadiner Seite her, aber erst am Samstagmorgen, und der Geert kam noch am Abend. Da der Gletscher nicht so gross ist konnte uns Geert ohne Probleme finden. Den restlichen Tag verbrachten wir mit Schneeschmelzen und Teekochen in einer herrlichen Bergkulisse und das Wetter spielte auch mit.
Geert sollte nach sechs Uhr kommen, also hielten wir immer wieder ausschau nach ihm. Von unserem Zeltplatz konnten wir den Weg gut sehen und plötzlich kam da auch eine Person. Mit ein paar Lauten und Pfiffen haben wir uns bemerkbar gemacht. Die Person winkte uns zu, also war es bestimmt Geert. Nach ca. einer halben Stunde war Geert bei uns. Vom Aufstieg verschwitzt und dampfend stand er vor uns. Wir begrüssten uns herzlich. Die Sonne war in der Zwischenzeit hinter den Bergen verschwunden und die dicken Klamotten kamen zum Einsatz. Den Abend sassen wir vor den Zelten, kochten Tee und etwas zu Essen und redeten noch viel, bis die Müdigkeit und Kälte uns in die Zelte trieb, ab in die warmen Schlafsäcke.

Samstagmorgen vier Uhr und der Wecker hat schon geklingelt. Im Zelt ist alles voller Raureif, der Nachteil eines Einwandzeltes. Bei jeder Bewegung rieselt es von der Plane. Die Schuhe von Heinz sind wie aus dem Eisschrank. Wird das ein Vergnügen! Um fünf Uhr liefen wir los Richtung Vermuntpass, es war noch sehr dunkel und vom Morgenlicht keine Spur in Sicht. Die Verhältnisse waren schon winterlich, wir konnten eine schöne Spur im Neuschnee ziehen. Leider noch ohne Skier. Vor dem Pass kehrten wir rechts Richtung Grätli, das ist der Übergang zum Piz Buin, und dort trafen wir uns in der Buinscharte mit Simon. Langsam wird der Himmel heller und wir sehen auch den Übergang am Grätli, den wir am Vortag nur erahnen konnten. Nach einem steilen Aufstieg erreichten wir die Felsen, wo sich der Einstieg befindet. In winterlicher Kletterei ging’s los und nach kurzer Zeit standen wir in den ersten Sonnenstrahlen, einfach herrlich. Nach einer halben Stunde haben wir den Übergang erreicht, kurze Rast und schon marschierten wir im unverspurten Tiefschnee weiter. Bei der Buinlücke angekommen sahen wir auch schon Simon. Er musste noch die letzten Höhenmeter vom steilen Couloir überwinden bevor er bei uns ankam. Jetzt waren wir komplett.




Das nächste Ziel war der Piz Buin und den erreichten wir auch ohne Probleme. Denn von der Buinlücke bis zum Gipfel sind es nur noch wenige Meter. Oben angekommen wehte uns eine kräftige Brise ins Gesicht, der Gipfelaufenthalt war dementsprechend kurz. Die Aussicht ist jedes Mal schön, wenn du oben stehst. Momentan waren wir noch alleine, doch über den Gletscher krochen schon die Kolonnen hoch. Vereinsamen wird man am Buin nicht. Beim Abstieg stiegen wir noch auf das Silvrettahorn und danach ging’s Richtung Zeltlager.



Den Abend verbrachten wir wieder mit Kochen, Tee trinken und natürlich viel reden. Durch die einfache Tour hatten wir mehr Möglichkeiten, uns zu verständigen. Wir konnten uns alle mehrheitlich unterhalten und uns besser kennen lernen, was mir persönlich gefiel.
Für den nächsten Tag planten wir die Dreiländerspitze und da wir fasst unter dem Gipfel das Lager hatten, war ausschlafen angesagt.




Um acht Uhr morgens liefen alle Gaskocher auf Hochtouren, denn was gibts besseres als einen heissen Kaffee am morgen, mhhhhhhh. Das Wetter meinte es immer noch gut mit uns. Der Schnee war einfach der Hammer, super Pulverschnee wie er sein sollte. Bis zum Gipfel waren es fünfhundert Höhenmeter. Nach kurzer Zeit standen wir in der Sonne und ca. eine Stunde später schon auf dem Gipfel. Diesmal waren wir nicht alleine auf dem Gipfel, aber der Platz reichte für alle. Wir genossen die herrliche Aussicht und liefen danach wieder zum Lager. Nach dem Räumen des Lagers verabschiedeten wir uns von Simon, er ging direkt über den Vermuntpass nach Hause. Frank, Heinz, Geert und Jonas wanderten Richtung Silvrettapass.





Jonas Ruch

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