Montag, 6. April 2009

11. Treffen Mont Blanc

Nach dem schmackhaften Znacht im 'La Chaumière' brachte uns Laurent mit seinem Alp-Taxi Prestige VIP von Chamonix zurück zum Camping 'Les Deux Glaciers' in Les Bossons. Das war am Samstag, nachdem wir dreiundzwanzig Stunden am Mont Blanc unterwegs gewesen waren.

Aber nun der Reihe nach: Am Donnerstag, 2. April 2009, 7:00 Uhr, Treffen auf dem oben genannten Camping. Fröhliche Gesichter, z. T. noch etwas verschlafen, herzliche Begrüssung. Aufbruch zur Spur-Tour 10:00 Uhr. Weg finden, Schnee glätten, den Glacier des Bossons mit einem orangenen Zelt schmücken, die ganzen 1400 Höhenmeter hinabwedeln. Ausruhen. Dabei vor allem die Gemeinschaft geniessen, scherzen, lachen, Erfahrungen austauschen, herumalbern und natürlich kräftig essen. Heinz, Geert, Jonas und Cindy sowie Frank und Leo - alle waren wir ein wenig gespannt auf diese Tour und jeder bereit, sein Bestes zu geben.



Dann war es soweit: Wir begannen am Freitag, 3. April 2009, 17:00 Uhr, direkt neben der Nord-Öffnung des Mont-Blanc-Tunels, 1274 m, mit dem Aufstieg. Der erste Abschnitt führte uns bis zum Zelt, 2600 m, wo wir die am Vortag deponierten Brenner zum Wasserkochen aktivierten und dann Flüssigkeit konsumierten und auch in unsere Rucksäcke füllten, meist in Flaschen natürlich; ausserdem Gstältli und warme Kleider anlegten.





Dem Himmel und uns war klar, dass es sehr kalt werden würde. Dann zogen wir im Jaune Ocre eines vollen Halbmondes in Richtung Refuge des Grands Mulets, 3000 m, und über die beiden Gletscher-Stufen Petites und Grandes Montées zum Grand Plateau, 4000 m. Dort umarmte uns zarte Höhenluft mit minus 17ºC. Immerhin machte sie keinen Wind. Am Refuge Vallot, 4362 m, schnallten wir die Ski ab und nahmen den Bossesgrat unter die Steigeisen. Dreister Tiefschnee wohin das Auge auch blickte. Der smarte Grat unangenehm steil. Heinz versuchte, einen Weg mit Ski zu bahnen. Frank zottelte erst auf Ski, dann mit Hilfe seiner Crampons den Grat ein Stück weiter hinauf.



Umkehr aus Vernunft: Der Kraftaufwand für die letzten, unerwartet widrigen 400 Hm und die noch notwendigen Energien für die gesamte Abfahrt von 3200 Hm standen vis à vis. Das Pendel zwischen beiden zuckte talwärts. Bei nur noch minus 10ºC und durchgehender Sonne ein wenig Aufwärmen in unbewegter Luft am Refuge Vallot. Unsere Ski und ein blendend blauer Himmel brachten uns sicher zurück hinab zum Nordeingang des Tunnels. Das orangene Zelt lasen wir unterwegs auf. Auf dem Parkplatz herzliche Gratulation untereinander, besonders auch, weil bisher noch keiner von uns eine solche grosse Tour unternommen hatte (Notabene: Die von uns gegangene Route wird normalerweise in drei Tagen absolviert).



Kurz erholen auf dem Rasen des Zeltplatzes, viel trinken, duschen, frische Kledasche und mit dem Transport Publique de la Haute Vallée de l'Arve hinüber in die charmante Chaumière im chaussierten Chamonix. Fin.

Basel, 5. April 2009 Leo Cantaluppi

Keine Kommentare: